Der Milchstau

Deine Brüste sollten, nach der ersten Zeit des Aufeinander-Einstellens, nach dem Stillen gut geleert sein, was immer dann ist, wenn deine Milch gut fließt und dein Baby gut stillen kann. Wenn das nicht der Fall ist und noch andere negative Faktoren, wie übermäßiger Stress und Anspannung im Alltag oder deinen Beziehungen, hinzu kommen, kann es zu einem Stau auf der Milchstrasse kommen. Diese Staus bekommen tatsächlich oft Namen wie „Schwiegermutter-Milchstau“ oder „Hochzeit-der-besten-Freundin-Milchstau“. Genau zur Hochzeit einen Milchstau zu haben ist total nervig und noch mehr, aber dein Körper zeigt dir, dass es nun Zeit ist, dich auf dich und dein Baby zu konzentrieren und er verschreibt dir eine Zwangspause. Mit dem Lösen des Problems löst sich oft auch der Milchstau. Nun aber zu den Fakten.

Bei einem Milchstau kommt es zu einer Ansammlung von Muttermilch in den Milchgängen der Brust die nicht abfließen kann, was zu Schmerzen, Spannungsgefühlen und anderen unangenehmen Symptomen führen kann. In diesem Blogartikel werde ich über die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten für Milchstau sprechen.

Die Symptome eines Milchstaus

  • Schmerzen und Schwellung: Die betroffene Brust ist schmerzhaft und kann sich gespannt und geschwollen anfühlen
  • Rötung: Die Haut über der betroffenen Stelle kann gerötet sein
  • Erhöhte Temperatur: Bei einigen Frauen kann eine leichte Erhöhung der Körpertemperatur auftreten
  • Harte Stelle: Du wirst eine verhärtete Stelle an deiner Brust wahrnehmen

Die Ursachen und Behandlungen eines Milchstaus

Ein heißer Tipp:

Wechsel häufig die Stillposition, damit dein Baby alle Milchgänge gut entleeren kann und so einem Milchstau vorgebeugt wird- das gilt besonders für die Wochenbettzeit, wenn ihr noch nicht perfekt eingespielt seid.

1. Unzureichendes Abpumpen oder Stillen:

Wenn du dein Baby nicht ausreichend stillen kannst oder auch abpumpst, kann es zu einer Überproduktion von Milch und einem Rückstau in den Milchgängen kommen

Behandlung: regelmäßig stillen oder abpumpen, wenn möglich, animiere dein Baby öfter und länger zu stillen um deine Brust gut zu entleeren. Bald wird sich auch deine Milchmenge wieder an die Nachfrage deines Babys angepasst haben

Das Kinn deines Babys sollte beim Milchstau immer wieder unbedingt zur schmerzenden Stelle zeigen, damit so die dortigen Milchgänge effizienter und schneller entleert werden können.

2. Unzureichende Entleerung aufgrund von zu viel Milch:

Vielleicht hast du auch einen großen Milchüberschuss und dein Baby schafft es generell nicht, deine Brust gut zu entleeren oder ist auch schneller müde und satt als deine Brust leer ist.

Behandlung: Nach jedem Stillen kannst du deine Brust sanft ausstreichen. Mache dies unbedingt mit der Hand, denn die Pumpen sind meist zu stark und regen dann wieder die Milchbildung an, was natürlich unbedingt zu vermeiden ist. Zusätzlich kannst du milchhemmende Maßnahmen beginnen und zum Beispiel Salbeitee oder Pfefferminztee trinken.

NOGO:

in den ersten Tagen nach der Geburt während sich die Milchmenge noch an den ersten Bedarf deines Babys anpasst, solltest du sowohl auf Milchbildende- als auch Milchhemmende Maßnahmen verzichten. Das gilt besonders während des Milcheinschuss (initiale Milchdrüsenschwellung).

3. Blockierte Milchgänge

Ein verstopfter Milchgang, oft verursacht durch einen Druck auf die Brust, kann den Fluss der Milch behindern und zu einem Stau führen

Behandlung: Achte gut darauf, dass du Kleidung trägst, die nicht einschnüren und dass dein Still-BH die richtige Größe hat und gut sitzt. Nicht zu vergessen sind Tragetücher und Tragehilfen, die ebenfalls die Brust einschnüren können, vor allem dann, wenn sie nicht ganz korrekt gebunden sind.

4. Infektionen

Manchmal kann eine Infektion in der Brust (Mastitis) zu einem Milchstau führen. Dies ist oft von Fieber und anderen Krankheitssymptomen begleitet

5. Stress

Vor allem in der Wochenbettzeit, wenn für dich das Mama-Sein noch neu ist, kann es schnell zu stressigen Situationen kommen, sowohl körperlich als auch psychisch, welche dann zu einem Milchstau führen- die Behandlung hierfür ist klar, Stressreduktion und nutze wenn irgend möglich, deinen Partner als euren „Anwalt“ um solche Situationen, auch in Form von liebgemeinten Besuchen, von dir fern zu halten

Die wichtigste Regel zur Behandlung eines Milchstaus ist: UNBEDINGT weiter stillen! Oft dauert es ein paar Stillmahlzeiten bis sich der Stau gelöst hat und ein paar weitere bis sich die Milchgänge vollständig erholt haben.

Allgemeine Tipps und Tricks von mir an dich

  • Wärme deine Brust mit einer warmen Kompresse an und massiere sie sanft, besonders vor der verhärteten Bruststelle, um die Durchblutung anzuregend und die Milchgänge zu „lockern“. Prima geht das, inklusive dem darauf folgenden Ausstreichen unter der heißen Dusche.
  • Entleere die Brust durch Stillen, Pumpen oder Ausstreichen. Stillen kannst du auch immer wieder gerne im 4-Füßler-Stand, sodass die Schwerkraft mithilft, den Stau zu lösen und die Milch einfacher fließen kann.
  • Kühle deine Brust nach dem Stillen mit einer kühlen Kompresse mit Quark, oder eine Kohlkompresse um zu verhindern, dass direkt wieder neue Milch produziert wird und die Kühle lindert außerdem die Schwellung und die Schmerzen.
  • Gönne dir Ruhe, Zeit und Liebe und bei Bedarf auch Schmerzmittel wie Ibuprofen und fordere unbedingt Unterstützung ein

Milchstau ist zwar unangenehm, aber in den meisten Fällen gut behandelbar. Es ist wichtig, dass du gut auf deinen Körper hörst, auf die richtige Anwendung der Stilltechniken achtest und bei Bedarf professionelle Hilfe in Anspruch nimmst.

Wann brauche ich ärztliche Hilfe?

Wenn Fieber sehr schnell ansteigt und du Schüttelfrost bekommst, ist das ein Anzeichen für eine Mastitis, also eine Brustentzündung. Oder aber auch, wenn all deine Bemühungen keine Besserung bringen solltest du nach 48 Stunden deinem Gynäkologen einen besuch abstatten, denn häufig ist der Übergang von einem Milchstau zur Mastitis schleichend und eine Mastitis muss oft mit Antibiotika behandelt werden.