Käse in der Schwangerschaft

„…ein Käsebrot – soviel mehr ist es umgerechnet, was eine Frau isst, die ein Baby erwartet – weit weg also von Essen für 2“

Doch wortwörtlich genommen fragst du dich nun vielleicht: Ist Käse in der Schwangerschaft erlaubt? Soll es abgepackter oder lieber thekenfrischer sein? Und was ist mit dem gefürchteten Rohmilchkäse?

Der leckere Allrounder hat so einiges in sich und bei über 400 Sorten ist für jeden Menschen, jeden Anlass und jede Tageszeit etwas dabei – und vegane Sorten gibt es inzwischen auch als Alternative ohne Kuh- Ziegen oder Schafsmilch.

Als Schwangere kannst du die Entwicklung deines Baby durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung unterstützen und tatsächlich kann Käse mit seinem hohen Gehalt an Proteinen und Kalzium eine gute Ergänzung sein.

Auf einige Käsesorte die aus Rohmilch hergestellt werden, solltest du aber verzichten, da sie möglicherweise mit Listeria-Bakterien befallen sind, welche im schlimmsten Fall eine Früh- oder Fehlgeburt auslösen können.

Du möchtest auf einen Blick sehen, ob du deinen Lieblingskäse essen darfst?

Hier habe ich eine Tabelle für dich.

Hintergründe und Infos, warum du manchen Käse essen darfs und auf anderen verzichten solltest, findest du weiter unten.

Käsesorteerlaubt / nicht erlaubt
Abgepackter Reibekäse ❌Nicht erlaubt
Blauschimmelkäse ❌Nicht erlaubt
Brie ✅Nur aus pasteurisierter Milch
Butterkäse ✅Erlaubt, ohne Rinde
Camembert ✅Nur aus pasteurisierter Milch
Cheddar ✅Erlaubt, ohne Rinde
Edamer ✅Erlaubt, ohne Rinde
Emmentaler ✅Erlaubt, ohne Rinde
Feta ✅Nur aus pasteurisierter Milch und industriell abgepackt
Gorgonzola ❌Darf in der Schwangerschaft gegessen werden
Gouda ✅Erlaubt, ohne Rinde
Harzer Rolle ❌Nicht erlaubt
Hüttenkäse ✅Nur industriell abgepackt
Leerdammer ✅Erlaubt, ohne Rinde
Limburger ❌Nicht erlaubt
Mascarpone ✅Nur aus pasteurisierter Milch und industriell abgepackt
Mozzarella ✅Nur aus pasteurisierter Milch und industriell abgepackt
Münster ❌Nicht erlaubt
Parmesan ✅Erlaubt, ohne Rinde
Ricotta ✅Nur aus pasteurisierter Milch und industriell abgepackt
Romadur ❌Erlaubt, ohne Rinde
Roquefort ✅Nur aus pasteurisierter Milch
Schmelzkäse ✅Erlaubt
Tilsiter ✅Erlaubt, ohne Rinde

Welche Käsesorten darf ich in der Schwangerschaft essen und welche nicht?

Generell darfst du jeden pasteurisierten Käse ohne Rinde, jeden Hartkäse und ebenso jeden industriell verpackten und eingelegten Käse in deiner Schwangerschaft essen.

Nicht zu empfehlen sind Käse aus Rohmilch, Käsesorte mit Rotschmiere, Sauermilchkäse und eingelegte Käse in offenen Gefäßen.

Käse aus Rohmilch MUSS zwingend immer gekennzeichnet sein mit *aus Rohmilch oder *nicht pasteurisiert. So kannst du dir auch bei Mozzarella und Co ganz sicher sein, welche Sorte du essen darfst und auf welche du noch eine Weile verzichtest.

Woraus besteht Käse?

Käse ist, in Maßen natürlich, eine wunderbare Quelle für dich an Proteinen und Kalzium.

Je nach Käsesorte variiert die Zusammensetzung der Nährstoffe natürlich aber im Allgemeinen besteht Käse aus:

  • Proteinen: 20 bis 40 Prozent des Trockengewichts
  • Fett: Käse enthält vor allem gesättigte Fettsäuren, aber auch ungesättigte und Omega-3- Fettsäuren: Er ist schon auch eine echte Kalorienbombe, deshalb ist er in Maßen gesund.
  • Vitamine und Phosphor: Vor allem Vitamin B12 wird deinem Körper durch Käse geliefert, was deinem Körper, ebenso wie Phosphor, Energie verleiht
  • Kalzium: Käse hat einen hohen Kalziumgehalt, was wichtig für die Stabilität und Wachstum deiner Knochen ist
Eine Schwangere Frau schmiert sich ein Volkornbrötchen. Nebendran liegt ein Weichkäse und ein Salat

Listerien und Co – Gefährdung für Mama und Baby?

Rohmilchkäse wurde nur auf maximal 40 Grad Celsius bei der Herstellung erhitzt, weshalb seine Keime nicht abgetötet werden – und so auch die Listerien.

Aber auch auf der Rinde sitzen diese Keime gerne – deshalb schneide die Rinde auch bei Hartkäse vor dem Verzehr ab.

Listeriose ist eine seltene Infektionskrankheit des Bakteriums Listeria monocytogenes.
Die Übertragungswege sind über den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln und auch über Tierkontakt.
Die Symptome einer Listeriose sind der einer Grippe ganz ähnlich: Fieber, Hals- und Kopfschmerzen, Gliederschmerzen aber auch Erbrechen und Durchfall kann auftreten. Die meisten Erwachsenen haben einen milden und einfachen bis unbemerkten Verlauf.

Doch was ist das besondere Risiko einer Listeriose in der Schwangerschaft? Die Keime können über die Nabelschnur in den ungeborenen kindlichen Körper gelangen und dort teils schwere Schäden anrichten. Aber auch ein Übertragungsweg durch sich in der Vagina oder am After befindende Keime ist während der Geburt möglich. In schweren Fällen kann dies zu Frühgeburt- Fehl- oder auch Totgeburt führen. Oder zu einer nach der Geburt auftretenden Neugeborenensepsis (Blutvergiftung).

Sollte in deiner Schwangerschaft eine Listeriose festgestellt werden, bekommst du eine passende Therapie mit Antibiotika und ebenso auch dein Baby, wenn es an einer Neugeborenensepsis erkrankt.
Es gibt, abgesehen von einem geschwächten Immunsystem, keinerlei weitere Risikofaktoren für die Ansteckung mit Listerien.
Solltest du Symptome dieser Art haben, melde dich bei deinem Arzt um zu klären, ob es sich um Listerien oder eine andere Erkrankung handelt.

Die gute Nachricht: Listerien werden bei Erhitzung der Milch, oder auch des Käses an sich bei über 70 Grad für mindestens 2 Minuten abgetötet – der Pizzaparty steht also nichts im Wege!

Käse und deine Verdauung

Völlegefühl und Bauchschmerzen nach dem Käsegenuss? Käse hat natürlich einen hohen Lactosegehalt und wenn du eine Sensibilität oder gar Unverträglichkeit haben solltest, ist ein lactosefreier Käse die richtige Wahl für dich. Gluten ist in den meisten Käsesorten nicht enthalten, deshalb kannst du ihn mit einer Glutenintoleranz gerne genießen.

An und für sich ist Käse ein leicht verdauliches Lebensmittel und noch mehr: Durch bestimmte Aminosäuren verhilft Käse dem Darm zu einer intakten Darmschleimhaut inklusive der Stimulierung zur Vermehrung der guten Darmbakterien.

Schwangere Frau reibt einen Hartkäse

Käse Verzehrtipps und Facts:

  • Regionale Herstellung, selbstgemacht und Thekenfrisch ist auch hier gut für deinen „Ecological Footprint“
  • Käse passt zu jedem Alter und ist wichtig für Knochen und Muskeln, vor allem in Wachstumsphasen
  • Einige Sorten enthalten viel Salz und Fett, weswegen du auf eine moderate Menge achten solltest um nicht zu viel Gewicht zu zu nehmen. Nutze als Kalziumquelle also unbedingt noch andere Lebensmittel wie Grünkohl, Joghurt
  • Veganer Käse aus Cashew ist einen Versuch auf jeden Fall wert! Je nach Hersteller sensationell gut! Ich finde diesen hier sehr gut: Acayu – Plant based food (aljezur.com)
  • Jedes Käsestück soll in Frischhaltefolie einzeln verpackt und im Kühlschrank aufbewahrt werden
Foto Mozarella mit Tomate

Rezept: Vegane Mozarella

Hast du schon mal veganen Mozzarella selbst gemacht? Ich hab ein Rezept, das ganz simpel ist und ohne Kulturen auskommt:

  • 200ml Wasser
  • 100g Cashews
  • 2 Esslöffel Flohsamenschalen gemahlen 
  • 2 Esslöffel Zitronensaft
  • Salz
  • Pfeffer

Rezept Anleitung

  1. Die Cashewkerne in ausreichend Leitungswasser für ca. 2 Stunden einweichen.
  2. Die gemahlenen Flohsamenschalen mit den 200ml Wasser verrühren und für die gleiche Zeit in den Kühlschrank stellen.
  3. Nach den 2 Stunden sollten die Flohsamenschalen das Wasser zu einer Art Gelee gemacht haben. Manchmal trennen sich Schalen und Wasser aber auch, dann könnt ihr kurz mit einem Pürierstab das Ganze aufmixen und noch ein wenig in den Kühlschrank stellen. Spätestens dann sollte sich die Konsistenz ändern.
  4. Das Wasser der Cashews abgießen und Zitronensaft, Flohsamengelee und die Chashews zusammen mit einer Prise Salz und Pfeffer in einen Mixer geben und so gut es geht durchmixen. Durch die Cashews wird die Masse jetzt weiß.
  5. Die Masse jetzt z.B. in eine runde Schale geben. Dadurch erhält der Mozzarella seine typische Form. Danach für mehrere Stunden in den Kühlschrank geben.
  6. Der Mozzarella kann jetzt gestürzt und aufgeschnitten werden
  7. Zusammen mit den Tomaten auf einem Teller anrichten. Etwas Olivenöl und Balsamico dazugeben, mit Salz, Pfeffer und frischem Basilikum würzen.
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