Stillhütchen: Helfer für den Stillstart

Zum Stillstart ist es in manchen Situationen sinnvoll, ein Stillhütchen zu verwenden. Diese weichen, vorgefertigten „Plastiknippel“ helfen deinem Baby, an deiner Brust einfacher anzudocken.

Sie sind länger, härter und breiter als ein Nippel und vereinfachen so das Andocken und Saugen. Das ist vor allem oft während des Milcheinschusses hilfreich oder wenn du Schlupf- oder Hohlwarzen hast. Jedoch sind sie auch mit Vorsicht zu genießen, denn bei längerem Gebrauch wird oft die Milchbildung geringer. Deshalb sind sie auch in Fachkreisen viel diskutiert und umstritten und dir werden viele Meinungen dazu begegnen. Denn sie sind lediglich ein Stillhilfsmittel und du solltest sie nur nutzen, wenn du sie auch wirklich benötigst, und nicht, weil das Stillen damit einfacher klappt.

In diesem Artikel findest du alles, was du rund ums Stillhütchen wissen musst.

Warum kann ein Stillhut sinnvoll sein & warum ist er das:

• Während des Milcheinschuss kann deine Brust und auch die Brustwarze sehr gespannt sein und das Babymündchen rutscht ab und kann den Nippel nicht fassen oder den Sog aufrecht erhalten.
• Effektives Saugen ist für manche Neugeborenen ein zu großer Kraftakt ohne Hilfe.
• Wenn dein Baby die Brustwarze nicht gut fassen kann oder du in der Anfangszeit die Flasche benutzt, ist der Stillhut ein gutes Übergangshilfsmittel.
• Ein Stillhut kann auch als Ansaughilfe genutzt werden bei Schlupf- oder Hohlwarzen (Mit Hütchen andocken, ein paar Saugzüge machen lassen und dann das Hütchen entfernen und weiter stillen).
  DENN: Durch die Form und Größe erfährt dein Baby einen größeren Saugstimulus als an der Brust und das Saugen fällt leichter.

Nachteile des Stillhutes & worauf du achten solltest:

• Mit den Tagen und Wochen wird die Kiefermuskulatur deines Babys stärker und es entwickelt effektive Andock- und Saugtechniken, die das Hütchen überflüssig machen.
• Dein Baby stimuliert die Milchbildung nicht direkt auf deiner Haut und so kann es nach zu nach zu einer Verringerung deiner Milchmenge kommen.
• Im Hütchen befindet sich Luft, welche dein Baby erst einmal vor der Milch schluckt und das kann zu Bauchschmerzen führen.
• Für viele Frauen ist das Hütchen schlichtweg auch nervig, da es natürlich auch in der Öffentlichkeit aufgesetzt werden muss und hin und wieder auch verrutscht.

Stillhütchen: Material und Größe

Das Hütchen soll aus möglichst dünnem Material bestehen und sich perfekt an deine Brust anpassen, sodass es auch für dein Baby angenehm zu saugen ist. Sie sind in der Regel aus Silikon, Latex oder Gummi und in gut sortierten Drogerimärkten und Apotheken zu finden. Manche der Hütchen verfügen über eine genoppte Struktur am Rande, weswegen die Luft gut am Wangenbereich deines Babys zirkulieren kann. Wenn du das theoretisch richtige Hütchen gekauft hast, geht es an die Praxis. Dein Baby sollte nun gut andocken können, die Schlitze sollten sich während der Saugpause schließen, sodass keine Milch heraus läuft. Das Hütchen sollte nirgends reiben aber dennoch gut anliegen.
Auch dein Baby soll das Stillhütchen mögen. Wenn du das Gefühl hast es gefällt ihr nicht, probiere es mit einem anderen.

Hütchen gibt es in unterschiedlichen Größen und maßgeblich ist die Größe deines Nippels- von S über M bis L gibt es alles. Hier zum Beispiel kannst du deine Größe herausfinden.

Stillhütchen Pflege

• Vor der ersten Verwendung spülst du es zuerst mit kaltem Wasser ab, reinigst es mit warmem Seifenwasser, spülst es erneut ab und kochst es dann nochmals 5 Minuten aus- danach ist es ready für den ersten Gebrauch.
• Das gleiche Vorgehen solltest du 1x tgl. machen oder aber einen Vaporisator (Dampf-Sterilisator), oder die Dampsterilisation in deiner Mikrowelle benutzen- wichtig dabei ist, vor dem Sterilisieren das Hütchen immer gut zu reinigen.
• Es gibt kein Verfallsdatum, jedoch ist ein Wechsel sinnvoll, wenn das Hütchen Gebrauchsspuren bekommt oder nach 2 bis 3 Monaten.

Stillhütchen im Thermomix reinigen:

Um Stillhütchen im Thermomix auszukochen, kannst du  einfach ein halbes Päckchen Haushalts Natron und 1L Wasser in den Thermomix geben und 5 Minuten/ 55 grad/ Stufe 1 laufen lassen. 

1×1 der Stillhütchenverwendung

1. Wasche deine Hände mit Seife.
2. Die Flügel des Hütchens feuchtest du zur besseren Haftung an.
3. Stülpe die Seiten nach außen und drücke die Spitze nach innen.
4. Setze es nun auf die Brustwarze auf und streiche die Flügel zur Seite an die Brust aus, dadurch stellt sich auch die Spitze auf und saugt die Warze durch das entstandene Vakuum ins Innere.
5. Positionscheck: Nichts darf reiben, sonst kann dies zu wunden Brustwarzen führen und die Nase deines Babys sollte zur Aussparung zeigen.
6. Nach dem Stillen spülst du das Hütchen mit klarem Wasser ab und reinigst es mit Seifenwasser oder du packst es einfach mit in die Spülmaschine.
7. Lege es danach auf ein frischen Küchenhandtuch zum Trocknen.
8. 1x täglich ist zusätzlich auskochen, also desinfizieren wichtig, um alle Keime und Bakterien zu beseitigen (und immer wieder machst du dies auch mit der Hütchenaufbewahrungsbox).

Time is over: Stillhütchen abgewöhnen

Wenn nun die Zeit gekommen ist, dass sich das Stillen etabliert hat und du das Hütchen gerne wieder los werden möchtest, ist es oft sinnvoll langsam den Wechsel zu vollziehen. Denn dein Baby hat sich nun an das leichtere Saugen gewöhnt und es kann auch vorkommen, dass dein Baby deine Brust ohne Hütchen erst einmal ablehnt. Mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl klappt es dann aber in aller Regel gut. So kannst du zuerst dein Baby noch mit Hütchen andocken lassen, dann dein Baby kurz von der Brust nehmen um das Hütchen zu entfernen und direkt erneut andocken. Wenn das gut funktioniert, probierst du es einfach immer wieder gleich ganz ohne Hütchen. Achte immer darauf, dass du möglichst entspannt bist und eine gute Stillhaltung für dich gefunden hast!